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„Jede Mahlzeit ist eine Reise durch die Geschichte”

– Autor unbekannt

Die vier Dörfer Krälingen, Häselingen, Vellen und Berg, zu denen im 17. Jahrhundert insgesamt 50 größere und kleinere Höfe zählten, gehörten zur sogenannten „Herrlichkeit Vischel“.

88 Morgen Ackerland und Wiesen wurden bewirtschaftet, eine Mühle, Weingärten in Altenahr sowie ein Burglehen in Rheinbach gehörten dazu.

Das älteste Gebäude unseres Hofes entstand gegen Ende des 18. Jahrhunderts.  Nach seiner anfänglichen Nutzung als Wohnhaus wurde es lange Zeit als Getreidelager genutzt. Ein weiteres Wohngebäude und eine Pferdescheune wurden im 19. Jahrhundert gebaut. Die ehemalige Gerätescheune, die heute das Café beherbergt, entstand erst in den 1950er Jahren.

Der alte, ursprüngliche Hofname lautete „Roade-Hof“; diese Bezeichnung wird abgeleitet aus der altdeutschen Übersetzung von Weißenrath („WiessRoad“), dem über dem Vischeltal zwischen Berg und Kreuzberg gelegenen Forsthaus Weißenrath. Der „Roade-Hof“ gehörte scheinbar zur Försterei der Burg Vischel.

 Im Hof neben dem Brunnen war der Kartoffelkeller. In der zweiten älteren Scheune standen Kühe und Pferde und in der Mitte des Hofes befand sich ein großer Misthaufen. Der heutige Heizungsraum wurde als Schweinestall genutzt und die kleine Tür daneben führte zum stillen Örtchen.

Der Kartoffelkeller diente im Zweiten Weltkrieg auch als Luftschutzbunker.

Als 1945 die Amerikaner in Krälingen einmarschierten  wurden alle Waffen aus dem Haus im Brunnen versenkt, wo sie wohl heute noch liegen. Die amerikanische Besatzung errichtete im Hof ihre Zentrale und die einzige Möglichkeit im Ort, einen öffentlichen Fernsprecher zu benutzen, befand sich bis in die späten 1950er Jahre im Wohnhaus der Herschbachs. Anfang der 1970er Jahre verkaufte die Familie den Hof, da alle Kinder anderen Berufen nachgingen und die landwirtschaftliche Nutzung zu diesem Zeitpunkt kaum noch rentabel war.

Darauf folgende Besitzer des Hofes waren die Familie Priewe. Unter ihrer Führung wurde das gesamte Ensemble unter Denkmalschutz gestellt und erhielt seine heutige Farbgestaltung. Der Misthaufen verschwand und der Innenhof bekam

 

eine neue Gestaltung mit Stufen und einem kleinen Teich. Im ehemaligen Schweinestall wurde eine Ölheizung installiert. Durch die Verlegung des Hauseingangs wurden Teile der alten Scheune nun dem Wohnhaus zugeschlagen.

Unsere Vorbesitzer, Gabi Langen und Christoph Steeger, errichteten schließlich in der alten Gerätescheune das Café „Alte Krähe“ und verliehen dem Gehöft damit wieder neues Leben. Als Treffpunkt für Dorfbewohner, Wanderer und Touristen ist er seither für jeden zugänglich. Durch die Bewirtschaftung des Obst- und Gemüsegartens und durch die Kleintierhaltung wieder ein klein wenig bäuerliches Leben ein, das wir mit Freude erhalten.

Die hier lebenden Familien wurden ebenfalls mit dem Namen „Roade“ angesprochen, nicht mit ihren Taufnamen. So war die Eigentümerin des Hofes „et Roade Berta“ und gleichzeitig die Mutter von Karl Herschbach und seinen Geschwistern. Die Familie Herschbach waren die letzten Besitzer, die den Hof landwirtschaftlich nutzten. Von ihnen stammen viele Informationen über die Geschichte des Hofes und sein früheres Erscheinungsbild.